Legebeginn und Ei des Abendkernbeissers
Der Legebeginn in der Volierenhaltung war bisher in den 3 Jahren wo ich jetzt  schon den Abendkernbeisser habe und auch jedes Jahr 2 bis 3 Gelege  hatte von 2 Paaren, immer 2 bis 3 Wochen später wie das erste Gelege des Kirschkernbeissers, in der Regel in der ersten Mai Woche. Wogegen die ersten Gelege  von Kirschkernbeisser schon Mitte April da sein können. Ist aber abhängig vom Wetter. Aus der freien Natur habe ich leider keine Anhaltspunkte, wo dort der Legebeginn beim Abendkernbeisser liegt. In der Voliere wird gelegt, sobald das Nest fertig ist, ein bis zwei Tage später in den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 8 Uhr, selten später. So gut wie ausgeschlossen am Nachmittag. Den Legevorgang beim Abendkernbeisser konnt eich bisher noch  nicht beobachten. Aber ich gehe davon aus, dass es sich genauso abspielt, wie beim Kirschkern-beisser.  Den möchte ich hier einmal kurz schildern. Das 0.1 erhebt sich etwas aus der Nestmulde, sträubt dabei etwas das Gefieder und verlagert den Körper etwas nach vorn, so dass der Hinterkörper tiefer in die Nestmulde gelangt. Der Schnabel wird dabei leicht geöffnet und die Flügel etwas gespreizt. Der eigentliche Legevorgang dauert dabei nur wenige Sekunden. Nach Ablage des Eies sitzt das 0.1 aber noch 20 bis 30 Minuten auf dem Nest. So in etwa wird es sich auch beim Abendkernbeisser abspielen. Die Gelegegröße liegt bei bei 4 bis 5 Eiern, es kommen aber auch Gelege mit 3 bis 6 Eiern vor. In der Regel wird dann jeden Tag ein Ei gelegt. In der Mehrzahl kommt aber ein 5er Gelege vor. Nachgelege bestehen im allgemeinen aus einem 4er Gelege. Und auch  bei meinen Jungen 0.1, welches ich 1996 aus Frankreich bekommen habe, bestand das erste Gelege aus einem 4er Gelege.  Das Schlupfei ( das erste Ei ) ist im allgemeinen  heller und auch länglicher. Die Anzahl der Gelege pro Jahr in der Volierenhaltung liegt meist bei 2 Gelegen. Der Zeitraum  im Jahr, wo bei mir die Eier gelegt wurden, lag zwischen Anfang Mai bis in die erste Augustwoche. Die Eier selber sin dim im allgemeinen  eine Idee größer, wie die Eier der Kirschkernbeisser, aber das hängt auch damit zusammen, wie kräftig das 0.1 ist, da ich auch schon Kirschkernbeissereier hatte die sehr groß waren. Der Untergrund  ist meistens ein helles blaugrün, mit über dem ganzen Ei verteilten kleinen, höchstens 1 mm Durchmesser hellbraunen Flecken. Darüber befinden sich schwarz-braune, mehrschwarz teilweise runde und ovale Flecken, die vermehrt am stumpfen Pol auftreten. Das erste Ei hat diese schwarzbraunen Punkte sogut wie gar nicht. Die Form der Eier schwankt wie beim Kirschkernbeisser von oval bis kurz-oval bis teilweise lang-oval, wo aber die Mehrzahl  b ei den ovalen bis kurz-ovalen liegt. Dieses ist aber von 0.1 zu 0.1 verschieden. Die Eimaße schwanken  ebenfalls sehr stark von Pol zu Pol oder auch im Querschnitt.
Von Pol zu Pol können sie 23 - 29,5 mm messen.
Im Querschnitt können si e18 - 22 mm messen.
Das Gewicht der Eier schwankt bei frisch gelegten Eiern von 3 - 4,5 g.
Das Schalengewicht liegt bei 0,22 - 0,23 g.

Brutbeginn und Brutzeiten
Der Brutbeginn ist nicht genau zu belegen, da das 0.1, wie auch beim Kirschkernbeisser  schon sehr oft nach Ablage des zweiten Ei's auf dem Gelege sitzt. Ganauso sitzt das 0.1 bei dem ersten Ei in der Nacht auf dem Nest. Ein verlassen des Nestes ist nach Ablage des dritten bzw. viertens Ei's kaum noch festzustellen. Das Geleg wird ausschließlich vom 0.1 bebrütet. In Ausnahmefällen, wenn sich das 0.1 entleert oder kurz Futter aufnimmt, kann es vorkommendas sich das 1.0 auf das Gelege setzt. Dieses wird sich aber wohl nicht um ein bebrüten handeln, sondern das 1.0 wird sich wohl nur um den Schutz der Eier bemühen. Denn sobald das 0.1 zurück kommt, verlässt bdas 1.0 das Gelege wieder. Das 1.0 versorgt aber sehr oft das 0.1 mit Futter, welches sich dann meistens auf dem Gelege befindet. Bevor sich das 1.0 dem 0.1 zum Füttern nähert, gibt das 0.1 leise Lockrufe von sich. In den ersten Tagen verlässt das 0.1 das Gelege noch häufiger und wird dann auch außerhalb des Nestes gefüttert, dabei bettelt das 0.1 den  1.0 an wie ein Jungvogel der um Futter bettelt. Es verhält sich dabei aber nicht so laut wie das Kirschkernbeisser 0.1 in der gleichen Phase. Diese Phase. wo das 0.1 das Gelege bebrütet ist eine sehr heikle Zeit, da das 0.1 in dieser Zeit bei der geringsten Störung das Nest verlässt und auch später wenn die Jungen geschlüpft sind , verlässt es das Nest sofort bei der geringsten Störung. Wogegen viele Kirschkernbeisser 0.1 sehr zutraulich sind. Wegen diesem Verhalten des 0.1  habe ich bisher so gut wie alle Gelege und auch Junge bis zum Alter von 6 Tagen verloren. Ob sich alle 0.1 so verhalten, kann ich nicht sagen, da ich bisher noch keine Mitteilung  von anderen Züchtern bekommen habe. Auf jeden Fall verhielten sich meine beiden 0.1 die ich zur Brut gebracht habe so. Somit  war es äußerst schwierig in dieser Phase die Abendkernbeisser zu beobachten. Verließen sie das dann das Nest, zeigten sie ein vertautes Verhalten und fingen dann 4 bis 5 Wochen später wieder mit dem Nestbau an,dass konnte entweder an der gleichen Stelle sein oder wurde an einer anderen Stelle neu gebaut. Die reine Brutzeit beträgt wie beim Kirschkernbeisser 13 Tage selten 14 Tage. Im allgemeinen kann man davon ausgehen, dass vom ersten Ei bis zum Schlupf der Jungen 15 Tage vergehen, selten 16 Tage.  Der Kot des 0.1 während der Brutphase ist erheblich größer und wurde meistens an ein und der selben Stelle abgebenen. Zuchtverlauf eines Paares von 1998. Einen kompeltten Zuchtverlauf eines Paares kann ich bisher noch nicht geben, da ich bisher nur Junge bis zum 6 Lebenstag hatte, die von ihren Eltern bis zu diesem Altzer auch gut mit Nahrung versorgt wurden, aber dann im Stich gelassen wurden. Das einzige das ich bisher von den Abendkernbeissern bekommen habe, ist ein Junges das von Kirschkernbeissern ausgebrütet wurde und auch mit ihren eigenen Jungen großgezogen wurde. Bei dieser Nachzucht  handelte es sich um ein Ei, dasss von dem Abendkernbeisser 0.1 auf den Volierenboden fallen gelassen wurde, weil es an einer Stelle in der Voliere ihr Nest bauen wollte, abe res nicht zum Halten brachte. Somit möchte ich hier einmal den Zuchtverlauf eines Paares bis zum 6. Lebens-tag der Jungen schildern. Anschliesend die Entwicklung des Jungen, das von den Kirschkernbeissern aufgezogen wurde. Bei den hier beschriebenen Abendkernbeissern handelt es sich um einen Wildfang 1.0 der seit 1996 in meinem Besitz ist und um ein Nachzucht 0.1 das ich seit dem Februar 1997 besitze. Beide Paare waren auch schon im Jahr 1997 zusammen. Hatten da auch schon im Juni ein 4er Gelege  gehabt, hat dieses aber aus den Gründen die ich vorher schon beschrieben habe verlassen. Danach hat dieses Paar keine neue Brut begonnen, da das 0.1 schon Mitte Juli in die Mauser kam. 1998 Ende Januar konnte ich dann dieses 1.0 wieder Singen hören, es war an diesem Tag sehr sonnig und warm, so um die 18 Grad. Der Schnabel bei beiden war zu diesem zeitpunkt noch hornfarben, er färbte sich erst ende Februar in eine gelb-grünliche Farbe um. So ab diesem Zeitpunkt, so Anfang Februar, konnte ich beobachten wie unter diesen vier Abendkernbeissern eine gewisse Unruhe  herrschte. Sie zeigte  sich darin, dass es unter den 1.0 aber auch unter den 0.1 zu Treibereien kam. Auch kam es dazu, dass einzelne Birkenzweige abgebissen wurden und eine Zeitlang in der Voliere umher getragen wurden. Ende Februar sah ich dann, wie das 1.0 das 0.1 Ansang. Eine Fütterung konnte ich abe rerst Anfang März beobachten. Der Schnabel zeigte Mitte März eine noch kräftigere gelb-grüne Zeichnung, er ist aber einheitlich gezeichnet ohne das die Schnabelränder noch anders gezeichnet sind. Mitte April setzte ich dieses Paar seperat in eine Voliere, dei sei nun alleine bewohnen konnten. Zu diesem Zeitpunkt konnte oft beobachtet werden, wie das 1.0 das 0.1 fütterte, oder auch mal kleine Zweige oder anderes Nistmaterial dem 0.1 übergeben wurde. Es wurde auch beobachtet das sowohl das Futter als auch das Nistmaterial mehrmals hin und her gereicht wurde. Gegen Ende April Anfang Mai sah ich, wie das 1.0 des öfteren eine bestimmte Stelle in der Voliere anflog, teilweise auch mit kleineren Zweigen. Diese Stelle befand sich in der oberen Hälfte der Voliere in einem von mir gebauten großen Kaisernistkasten. Ich gehe davon aus, dass das 1.0 diese Stelle auserwählt hat, da ich nicht beobachtet habe das das 0.1 des öfteren diese Stelle anflog, erst als sich das 1.0 für längere Zeit an dieser Stelle aufhielt und das 0.1 mit leisen Lockrufen anlockte, flog auch das 0.1 dort hin. Das 0.1 entschied sich dann auch für diesen Nistplatz. Fortan hielten sich beide auf 4 bis 5 Tage verteilt jeden Tag für einige Zeit an dieser Stelle auf. Danach konnte ich beobachten, es war jetzt Ende der ersten Maiwoche wie das 0.1 Nistmaterial eintrug. Eine Kopulation konnte ich nicht beobachten, wohl aber wie das 1.0 des öfteren das 0.1 anbalzte. In der zweiten Maiwoche war das Nest dann fertig gestellt, ob das 1.0 beim Nestbau geholfen hat konnte ich nicht beobachten. Wohl aber das es des öfteren das 0.1 fütterte. Am 15. Mai lag dann das erste Ei im Nest. Auf den darauffolgenden Tagen folgten dann noch 4 weitere Eier. Nach Ablage des dritten Eis verließ das 0.1 das Nest kaum noch. Das konnte ich auch gut daran erkennen, dass der Kot des 0.1 bedeutend dicker war. Ab dem sechsten Tag saß es dann noch fester auf dem Nest, aber sobald ich die Tür zur Voliere öffnete um zu Füttern, verließ das 0.1 das Nest sofort, aber nicht fluchtartig. Am 30. Mai waren dann drei Junge geschlüpft und einen Tag später noch eins. Dieses  konnte ich daran fest stellen, dass ich vier Eierschalen in der Voliere gefunden habe, eine Nestkontrolle nahm ich nicht vor, da das 0.1 ein sehr störanfälliges Verhalten zeigte. In den nächsten Tagen wurden die Jungen gut gefüttert. Die tierische Nahrung machte einen großen Teil  ( 80% ) aus. Dieses waren im einzelnen Mehlkäfer und deren Larven, Pinkys und das käufliche Insektenfutter. Hieran waren sie gut gewöhnt. Auch wurde das Quellfutter gut angenommen. Teilweise sogar vom ersten Tag an die Jungen verfüttert. Auch die Wildkräuter die zu dieser Jahreszeit zur Verfügung stehen wurden angenommen. Nach der Erfahrung die ich bisher über den Abendkernbeisser gesammelt habe, kann ich sagen das zwischen der Fütterung des Abendkernbeissers und der Kirschkernbeisser auch bei den Jungen in der Volierenhaltung kein Unterschied besteht. Aber die böse Überraschung kam am 6. Lebenstag dr Jungen. Als ich am Morgen vor meiner Arbeitszeit noch einmal zu den Kernbeissern sah, bemerkte ich, dass das 0.1 nicht auf dem Nest war, an den anderen Morgenden war sie zu dieser Zeit immer auf dem Nest, darauf hin schaute ich mit einem Spiegel ins Nest. Die Jungen bewegten sich aber nicht mehr, darauf hin nahm ich sie aus dem Nest. Sie fühlten sich schon sehr kalt an und waren auch schon steif. Die Kröpfe der Jungen waren aber teilweise noch gut gefüllt. Sehr wahrscheinlich sind sie am vorigen Abend  oder in der Nacht gestört worden und sind nicht mehr zum Nest zurückgeflogen. Obwohl in jeder Voliere eine Notbeleuchtung an ist. Dieses schließe ich daraus, dass das 0.1 und nicht nur dieses, sondern auch das zweite 0.1 ein sehr störanfälliges Verhalten zeigte. Denn bei jeder Störung verließen sie das Nest. Wenn einer mit Abendkernbeissern ähnliche  Erfahrungen gemacht hat, dann bitte ich ihn mir das einmal mitzuteilen. Denn ansonsten gibt es bei der Haltung der Abendkernbeisser keine Probleme. Nun aber zu dem Abendkernbeisser-Ei welches ich unter den Kirschkernbeisser gelegt habe. Wie schon erwähnt, hatte das Abendkernbeisser 0.1 dieses Ei auf den Volierenboden fallen gelassen und da ich den Volierenboden ja mit einer dicken Schicht Waldstreu ausgebreitet hatte blieb das Ei heile. Zur gleichen Zeit hatte ich ein Kirschkernbeisser Paar das gerade das dritte Ei gelegt hatte, so legte ich dieses Ei in das Nest der Kirschkernbeisser und nahm eins der Eier der Kirschkernbeisser aus dem Nest. Ich war natürlich gespannt ob sie dieses Ei annehmen würden, da es ja anders aussah. Aber sie nahmen es an. In der Regel halte ich von einer Ammenzucht nicht allzuviel, da dieses ein Eingriff in die Natur ist. Dieses Paar war auch ein erfahrenes Paar, dass schon über mehrere Jahre bei mir Junge gezogen hatte. Am 10. Juni schlüpfte dann aus diesen fünfer Gelege 4 Junge Darunter befand sich auch das Junge der Abendkernbeisser, dass konnte, ich aber nur daran erkennen, dass sich die Eierschale auf dem Futterbrett befand, bei einer Nestkontrolle am gleichen Tag konnte ich von diesen 4 Jungen aber nicht erkennen welches nun der Abendkernbeisser war. Eine Nestkontrolle nahm mir dieses Paar nicht übel, es war eins von den Kirsch-kernbeisser-Paaren die während der Brut- und Aufzuchtphase ein sehr vertrautes Verhalten zeigt. Auch bei der weiteren Fütterung gab es keine Schwierigkeiten mit dem Abendkernbeisser, auch am Tag des Beringens am 5 Lebenstag der Jungen war immer noch nicht zu erkennen welches nun der Abendkernbeisser war. Alle Jungen waren in etwa gleich groß. Beringt wurden alle mit 3,5 mm Ringen die ich vorher mit Ventilgummi ummantelte. Das fünfte Ei war abgestorben, ichbeließ es jedoch im Nest. Erst im Alter von 7 Tagen der Jungen konnte ich in etwa erahnen welches wohl der Abendkernbeisser war, es war das zweitkräftigste Junge von den vieren im Nest. Da in diesem Alter die Federkiele der Jungen aufbrechen. Zuerst am Rückdrat, Hals und an der Bauchseite und da ja nun ein Abend-kernbeisser anders aussieht als ein Kirschkernbeissser wußte ich um wen es sich handelte. Aber auch nun wo der Abendkernbeisser immer größer und größer wurde betrachteten ihn die Kirschkernbeisser wie ihres gleichen. Er wuchs zu einem sehr kräftigen Vogel heran. Am 23. Juni hatte der erste Kirschkernbeisser das Nest am frühen Nachmittag verlassen. Nun war ich natürlich gespannt, wann der Abendkernbeisser das Nest verließ. Einen Größenunterschied konnte ich nicht feststellen. Aber er machte es sehr spannend, er wartete bis alle Kirschkernbeisser das Nest verlassen hatten, erst dann im Alter von 15 Tagen verließ auch er das Nest. Er befand sich in einem sehr guten Zustand, ebenso die drei Kirschkernbeisser. Ob nun der Abendkernbeisser eine um 1 bis 2 Tage längere Nestlingsphase hat möchte ich hier aber noch nicht behaupten. Dafür benötige ich mehr ausgeflogene Jungen. Das Verhalten des des Abendkernbeissers in den ersten Tagen nach Verlassen des Nestes war identisch mit den Kirschkernbeisser Jungen. Aber das sollte sich ändern in den nächsten 3 bis 4 Wochen wo er noch von seinen Zieheltern gefüttert wurde. In den nächsten Wochen zeigen die Kirschkernbeisser ein immer scheueres Verhalten, aber der Abendkernbeisser zeigte ein sehr zutrauliches Verhalten. Ich möchte sagen er entwickelte keinerlei Scheu zu  mir, wogegen sich die Jungen Kirschkernbeisser sobald ich mich der Voliere zum Füttern näherte, sich in den hinteren Teil der Voliere verzogen und versuchten sich zu verstecken. Aber auch jetzt, wo er fast selbstständig wird, wurde er genauso von den Kirschkernbeissern gefüttert, wie ihre eigenen Jungen. Er zeigte  auch in seiner gesamten Wachstumsphase in etwa das gleiche Bettelverhalten wie die Kirschkernbeisser. Im Alter von 40 Tagen setzte ich den Abendkernbeisser dann zu einem anderen Abend-kernbeisser Paar in dei Voliere, dieses hatte  mit der Brut und Aufzucht-phase aufgehört, hatte aber keine Jungen gezogen. Dieses tat ich deswegen, damit er keine weiteren Verhaltensweisen von den Kirschkern-beissern übernimmt. Er wurde auch von diesen Abendkernbeissern ange-nommen. Somit  kam ich also mit einem Umweg zu meinem ersten Abendkernbeisser. Es handelte sich bei diesem Abendkernbeisser um ein 1.0, wer auf der letzten DKB Schau in Mannheim war und sich dort die Kernbeisser in der Voliere  angesehen hatte, der konnte dieses dort sehen, ebenso auf der ICC Schau in Neudrossenfeld.

Ernährung während der Brut- und Aufzuchtphase
Hier möchte ich einmal kurz schildern welches Futter ich den Abendkern-beissern und auch den Kirschkernbeissern zur Brut- und Aufzuchtphase gegeben habe. Als Grundfutter gebe ich die Mischung für Kernbeisser, die man bei der Fa. Blattner beziehen kann. Aber diese Mischung wird bei mir nur gequollen verfüttert. Das heißt, dass Körnerfutter kommt 1 bis 3 Stunden ins Wasser  aber so das es direkt im Wasser schwimmt. Danach wird es gut durchspült in einem Küchensieb und wird dann zum Abtropfen samt Sieb über eine Schüssel gestellt. Bei einer normalen Zimmertemperatur. Am nächsten Tag wird dieses Futter verfüttert. Es ist dann sehr gut gequollen, leicht angefeuchtet und teilweise je nach Temperatur zum Teil ein wenig angekeimt. Dieses Futter wird teilweise gegenüber das Trockenfutter schon ab dem ersten Lebenstag der Jungen verfüttert. Als tierische Nahrung gebe ich den Abendkernbeissern Mehlkäfer und deren Larven, Pinkis und ein reines Insektenfutter das man von der Fa. Klaus oder Aleckwa beziehen kann. Sie sollten aber vorher an dieses Futter gut gewöhnt werden. Die Mehlwürmer und Pinkis werden folgendermaßen gereicht. Am ersten Lebenstag der Jungen reiche ich bei  4 Jungen und 2 Altvögeln am Tag 10 Mehlwürmer und 10 Pinkis. Diese steigere ich bis zum 10. Lebenstag der Jungen auf 30 Mehlwürmer und 30 Pinkis pro Vogel, dann veringere ich die Anzahl wieder auf 3 Mehlwürmer und 3 Pinkis am 35. Lebenstag  der Jungen. Das Insektenfutter dosiere ich folgendermaßen. Am 1. Lebenstag der Jungen bei 4 Jungen und 2  Altvögeln 3 gehäufte Teelöffel. Am 15. Lebenstag gebe ich dann nur noch 2 gehäufte Teelöffel und am 25. Tag nur noch 1 gehäuften Teelöffel. Dieses Insektenfutter wird bei mir aber noch leicht angefeuchtet, so dass es leicht krümelig ist. Dieses ganze Futter ( Quellfutter, Mehlwürmer, Pinkis und Insektenfutter ) kommt alles in eine Futterschale, wird  gut vermischt und sollte nicht höher als 1 cm in der Schale liegen, sonst kann es bei zu warmen Wetter schlecht werden, dann sollte man lieber zwei Schalen nehmen. Oder das Futter mehrmals am Tag reichen. Zu diesem Futter gebe ich noch eine Messerspitze Korvimin ZVT und 1 gehäuften Teelöffel Mineralgrit. Dazu gebe ich dann noch Wildkräuter die zu dieser Jahreszeit zur Verfügung stehen. Eine ausführliche Liste habe ich in den Zuchtberichten von Haltung und Zucht des Kirschkernbeissers aufgeführt.

Nestlingszeit
Zu den Nestlingszeiten habe ich bisher nur von 3 Abendkernbeissen die Daten, dass sin d2 die 1995 in Frankreich gezüchtet wurden, die verließen das Nest wie auch meiner mit 15 Tagen. Es ist daher gut möglich das der Abendkernbeisser 1 bis 2 Tage mehr benötigt, wie der Kirschkernbeisser.

Verhalten nach Verlassen des Nestes
Das Verhalten des Abendkernbeissers nach Verlassen des Nestes unterscheidet sich eigentlich nur dadurch, dass er nicht dieses Scheue verhalten mit zunehmendem Alter zeigt, wie es bei den Kirschkernbeisser der Fall ist. Ob dieses aber immer die Regel ist kann ich bisher noch nicht sagen. Es wäre aber möglich, da auch Wildfänge sie sich gut ein Jahr in der Voliere befinden, ein bedeutend ruhigeres Verhalten zeigen, wie es bei einem gleichen Zeitraum bei den Kirschkernbeissern der Fall ist.

Die Mauser der Jung- und Altvögel
Die Mauser beginnt zum Großteil 3 bis 4 Wochen eher beim Abendkernbeisser als beim Kirschkernbeisser, aber auch hier benötige ich noch mehr Daten um eine genaue Aussage machen zu können. Bei dem Jungvogel den ich gezogen habe setzte die Mauser schon Anfang Juli ein  und war knapp 6 Wochen  danach fertig. Auch die Mauser der Altvögel setzte zum Teil schon zu diesem Zeitpunkt ein  und wurde dann auch in knapp 6 Wochen durchgezogen. Der Schnabel färbte sich dann ebenfalls um . Der ganze Ablauf ist wie bei den Kirschkernbeissern, nur sehr wahr-scheinlich etwas früher und kürzer.

Der Abendkernbeisser als Ausstellungsvogel
Wer die DKB Schau in Mannheim oder die ICC Schau in Neutrossenfeld gesehen  hat, der wird beobachtet haben das sich der Abendkernbeisser  bedeutend vertrauter zeigte, wie zum Beispiel das Kirschkernbeisser 0.1. Beide sind Nachzuchten  von 1998 hatten vorher noch keine Schau gesehen. Wurden bei mir auch nicht besonders dafür trainiert. Ob dieses auch bei anderen Nachzuchten der Fall ist muß man abwarten.
Aber auch das 0.1 Nachzucht aus Frankreich das ich schon seit 1996  habe zeigt ein vertrautes Verhalten, wie es der KIrschkernbeisser nur sehr selten zeigen würde. Ich bin der Meinung das der Abendkernbeisser ein bedeutend vertrauteres Verhalten zeigt. Er ist  nicht so schreckhaft.

Schlußbetrachtung
Der Abendkernbeisser  ist ein zutraulicher bei Wildfängen nicht gerade zahmer Carduelide. Bei dem noch einige Fragen offen sind gerade bei Brut- und Aufzuchtphase, gerade hier muß noch sehr viel beobachtet werden um ihn auf Dauer in unseren Volieren heimisch zu machen. Von der Haltung und Fütterung kann man ihn mit dem Kirschkernbeisser vergleichen. Aber ich glaube, wenn wir Carduelidenzüchter mehr unsere Erfahrung austauschen würden, würde  auch dieses bei der Zucht des Abendkernbeissers zu schaffen sein. Gerade jetzt wo wir dabei sind verschiedene Interessengemeinschaften für Carduelide zu gründen, sollte unser Ziel sein aus der Zucht und Haltung kein Geheimnis zu machen. Wir sollten keine Angst haben einen Pokal oder eine Medaille zu verlieren, nur weil wir unsere Erfahrung austauschen. Der Vogel als solches sollte uns wichtiger sein als ein Titel. Ich würde mich freuen, wenn auch andere Züchter auf Schauen mal eine Voliere aufbauen würden und auf Informationstafeln ihre Erfahrung zeigen würden. Denn gerade das ist es was wir unserer Jugend zeigen müssen. Genauso muß es bei der Zucht unserer Carduleiden nicht immer nur ums Geld gehen., Es muß im Rahmen b leiben und genauso wenn eine Art kein Geld mehr kostet, sie dann aus der Voliere zu geben. Denn gerade wenn wir auch  diese Arten die mal nicht gerade im Kurs stehen sin dhalten und auch züchten, können wir die einzelnen Arten auch verstehen.

Literaturnachweis
Prof.E.Schuegraf, Antigonish/ Canada in G.W. 1969
Restall, Robin.I ( 1975 ) Finches and other seedeating birds
Faber and Faber, 3 Queen Square,  London
Clemend, Peter Harris, Alan Davis, John (1993) Fiches and Sparrows
Christoph Helm A& C Black, London
Dr. H. Claßen, K.H. Massoth ( 1994 ) Handbuch der Cardueliden Band 2
Egon Schweers ( 1995 ) Haltung und Zucht des Kirschkernbeissers
Kanarienfreund Heft 23, Seite 663 bis 668, Teil 2 Heft 24, Seite 703 bis 710

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