Abendkernbeisser Seite 1
Haltung und Zucht des Abendkernbeisser
( Hesperiphona vespertina vespertina, Cooper 1825
von Egon Schweers, Visbek
Systematik
Familie: Carduelidaee ( Gimpel, Hänflinge )
Gattung: Coccothraustess ( Kernbeisser ) Brißon 1760
Art: Hesperiphona vespertina vespertina
Unterarten: Hesperiphona vespertina brooksi, Hesperiphona vespertina montanus
Beschriebene Art: Hesperiphona vespertina vespertina
Verbreitung der beschriebenen Art: Zentral- und Ostkanada,von Nordostalberta, Mittelsaskatchewan, Südmanitoba bis Mittelontario, Mittelquebec, Neufundland
und Nova Scotia, südlich bis Nordminnesota, Nordmichigan, nord New York, Vermont und Massachusetts, Nord-U.S.A.
Verbreitung der Unterarten
Hesperiphona vespertina brooksi
Westkanada vom Südwesten und Zentral Britisch Columbia bis Westmontana, Wyoming und Mittelcolorada, südlich durch die Rocky Mountains bis zum Nordwesten und Mittelkalifornien, Mittelarizona und südlich mittel New Mexico, Südwesten der U.S.A.
Hesperiphona vespertina mountains
Südwesten der U.S.A. von Südostarizona bis zu den Bergen westlich von südwestlich Mexico bis Michoacon, west und Zentral Vera Cruz und Oaxaca.
Bewegungen während der Herbst- und Wintermonate
Meistens ansässig oder teilweise ansässig, dass ist abhängig vom Nahrungsangebot. Vögel der Beschriebenen Art überwintern dann teilweise südlich von Kansas, Nordwest Arkansas, Tennessee, Süd-karolina und Nordgeorgia, U.S.A.
Die Unterart H.v.brooksi: Überwinter teilweise im Süden von Kalifornien, Südarizona, Süd New Mexico, Westtexas Östlich von Süddakota und Oklahoma. Kommt aber auch unregelmäßig auf Südostalaska, Süd-mackanzie. Aber häufiger zieht er dann Stadtrandgärten und Parkanlagen vor. An diesen Orten ist er dann auch ein regelmäßiger Gast an den Futterhäuschen. Die Schwarmgröße kann im Winter von 20 bis 100 Vögel betragen, dieses ist dann ein herrliches Bild, diese gelb-schwarzen Vögel auf einer stellenweise schneebedeckten Wiese zu beobachten, wie sie mit großer Geschwindigkeit alte Blätter zerbeißen oder beiseite räumen um darunter nach Sämereien zu suchen. So beschrieb Prof. E. Schuegraf den Abendbeßer 1969 in der Gefiderten Welt.
Nahrung in der Natur
In der Natur ernährt er sich hauptsächlich von Samen der Bäume und Büsche, ( Restall, Robin.I. 1975 ) berichtet von Box-Holunder, Maplebaumsamen, Chokekirsche und Dog-wood, der große Schnabel wäre dann wunderschön bestückt von den Resten diser Baumfrüchte. Er nimmt aber auch Knospen, Körner, Früchte und Nüsse ( besonders Pinyons ) auf. Gelegentlich soll er auch an Ahornsaft gehen, aber auch an Insekten, besonders Blattläuse oder kleine Käfer oder deren Larven, gerade zur Brutzeit. Im Winter soll er gerade an den Futterhäusern die Sonnenblumenkerne bevorzugen.
Brutverhalten in der Natur
Zur Brutzeit zieht er sich in Waldgebiete zurück. Sein Nest befindet sich in einer Höhe von 5 bis 20m über den Boden und besteht dann meistens aus einen Gelege von 3 bis 5 Eiern. Nach Godfrey ( Birds of Canada, NMC Bulletin 203 ) ist allerdings über den Brutzyklus dieses Vogels sehr wenig bekannt.
Artennamen
Ein früherer Beobachter hatte mal geglaubt das sich dieser Kernbeisser nur in dunklen Orten aufhält und sie nur verläßt, während der Dämmerung, daher der Name Abendkernbeißer.
Englisch Evening Grosbeak - Französisch Gros-bec-erepusculaire
Feldornithologische Kennzeichen
Dieser Kernbeißer ist dem Körperbau von unserem Kirschkernbeißer sehr ähnlich, aber er ist etwas länger ( Abendkernbeißer 18 - 22 cm, Kirschkernbeißer 16 - 19 cm ). Dieser Unterschied bezieht sich aber nur auf den längeren Schwanz. Sein federkleid ist etwas bunter gefärbt, gegenüber des relativ braunen Gefieders vom Kirschkernbeißer. Beim Abendkernbeißer 1.0 besteht die Grundfärbung aus einemzeimlich leuchtenden gelb, welches an der Vorderseite in ein braun-gelb übergeht. Seine Schwanz- und Handschwingen sind schwarz, gegenüber weiße Armschwingen. Ander Stirn trägt er ein leuchtendes gelb in Form
eines U. Dem 0.1 fehlt das gelb un dhat dafür ein helles bis dunkles grau.
Maße
Flügel 1.0: 105,5 bis 115,5 mm 0.1: 104,5 bis 111,5 mm
Schwanz: 60 bis 69,5 mm
Lauf: 19,5 bis 22mm
Schnabel: 16 bis 20 mm
Gewicht: 52 bis 63 g
Gesamt Länge: 18 bis 22 cm
Geschlechtsmerkmale Adultes 1.0
Stirn und über den Augen, bis zum halben Weg zur Ohrdeckung leuchtend gelbe Linie übern Schnabel. Zügel rußig-braun. Ohrdeckung und Nackenseiten braun oder dunkelbraun, untere Ohrdeckung manchmal verwaschen gelb-braun. Scheitel schwarz bis schwarz braun. Halsseite, Mantel bis zum Hinterhals gelb-braun bis dunkelbraun. Rücken gelb. Schultern, unterer Rücken und Bürzel leuchtend bis tiefgelb. Oberschwanzdeckung schwarzen den Rändern dünn mit gelb umrandet. Schwanz schwarz und kurz. Große Flügeldecken und Handschwingen schwarz. Armschwingen weiß, ein wenig mit blassemgelb im Jugendgefieder eingefärbt. Kinn und obere Kehle schwarz, wird brauner an der unteren Kehle und zur Brustmitte immer gelber. Bauch, Flanken mit braun oder gold-braun. Die Schenkel sind schwarz. der Schnabel ist groß und konisch, blaß grün-gelb während der Brutphase oder Hornfarben in der Ruhephase. Beine und Füße fleischig-rosa.
Schlechtsmerkmale Adultes 0.1
Stirn bis zum Schnabel und oberer Hals grau oder grau-braun. Zügel und Linie über dem Schnabel bis zum Auge dunkel grau oder Schwarz, Rest des Gesichtes grau oder blaß grau. Ohrdeckung in gold-grauen Farben. Hals und Seiten des Halses grau oder blaß grau, verwaschen mit einem Gelbton. Mantel, oberer Rücken und Schultern grau oder blaßoliv-grau, verwaschen gelb oder braun am obereren Mantel. Der untere Rücken und Bürzel ist gelblich bis bräunlich gefärbt, mit großem weißem Punkt auf jeder Feder-Große Flügeldecke und Halsschwingen schwarz, eingesäumt mit einem blassem grau, aber Ansätze von allen Handschwingen ungefähr 10 mm weiß ( zeigt sich als Fleck am geschlossenen Flügel und als kurzes Flügelband im Flug ). Die Armschwingen sind an der Innenfahne weiß und an der Außenfahne verwaschen mit grau oder braun ( braun am inneren Gewebe), aber einige zeigen weiße Spitzen an den Enden. Kinn und Kinnseiten weiß ( einige zeigen einen kurzen undeutlichen dunklen Schnurbartstreifen ). Hals, Halsseiten, Brust, Bauch bis obere Flanken stumpf pfirsich-beige oder stumpf gelb, manchmal gefärbt mit grün-gelb an Bauch und Flanken. Unterschwanzdecken weiß oder beige-weiß. Schnabel wie 1.0
Juvenile ähnlich wie Adultes 0.1 aber stumpfer oder brauner am Kopf, Oberseite und Unterseite. Bürzel ist mattbraun und die Oberschwanz-deckung ist schwarz mit Spitzen blaß erdbraun. Der Schwanz ist schwarz, mit weißen Spitzen ( ausgedehnter an den äußeren Federn ). Flügel braun oder schwarz-braun, an den Armschwingen weißer Rand, große Innendeckung blaß zitronengrau ( äußere braun oder schwarubraun ) Armschwingen mit ein wenig weiß am Ansatz der inneren Fahne. Unterschwanzdeckung weiß.
Juvenile 1.0 ist wie 0.1 hat aber mehr zitronengelb am Hals, weiß an den Handschwingen fehlt, und er hat sehr wenig, wenn überhaupt weiß am Schwanz.
Im ersten Sommer 1.0 sehen den Adulten 1.0 sehr ähnlich, aber meistens haben sie ein matteres gelb oder grün-gelb und mit dunklen oder scharzem Mittelstreifen an den Armstreifen, die mit blaß-braun oder braun-weiß eingefärbt sind. Oberschwanzdeckung und Schwanz haben einige weiße Spitzen und die gelbe Stirn hat einige dünne dunkle Streifen.
Beschreibung der Unterarten
Die sogannten Unterarten sind nur schwer zu unterscheiden, da die indivituellen Schwankungen im Gefieder aller Arten doch verhältnismäßig groß sind. Aber das 0,1 der H.v. brooksi ist im Durchschnitt dunkler am Körper, ebenso das einiger 1,0 am Kopf, Mantel und Brust. In der Größe ist ein klarer Unterschied von H.v. montana im Süden des Verbreitungsgebietes bis zur nördlichsten Form H.v. vespertina erkennbar. Wer mal die Möglichkeit hat zum Alexander König Museum nach Bonn zu fahren und sich dort einen Termin bei Renate van der Elzen geben läßt, der kann dort die verschiedenen Ausfärbungen der Arten betrachten. Meine persönliche Meinung ist, dass es sich bei vielen sogenannten Unterarten, wo die eigentliche Art selber ein sehr großes Verbreitungsgebiet hat, nur um geographische Farbvarianten handelt. Dieses kann aber nur durch eine genetische Untersuchung festgestellt werden. Aber trotzdem sollte man versuchen, Paare zusammen zu setzen die die sogenannte Farbvariante aufweisen. Dieses ist zwar nicht immer leicht, aber mit ein wenig Mühe und Grundwissen kann man schon sehr viel erreichen. Denn wir sollten uns als Vogelliebhaber immer die Mühe machen die Vögel so zu züchte, wie sie die Natur vorgibt. Das gleiche gilt auch für die Haltung und Fütterung. In den meisten fällen ist weniger immer noch mehr.
Gesang und Lautäußerungen
Der Ruf ist ein lautes, scharfes "cleer","cleep" oder "peer", oder ein metallisches "lliep" oder "kleir" ( erinnert an den Haussperrling, aber lauter und klingelnder ) . Der Gesang ( ist in unserer Region kaum zu hören ) ist ein langes ungleichmäßiges musikalisches Trillern oder in sich wingendes, sprunghaftes Geplauder, dass mit einem Pfeifen endet.
Erwerbsmöglichkeiten
Es sind früher schon Abendkernbeißer nach Deutschland gelangt. Die frühesten sind mir bekannt seit Mitte der 50er Jahre, wo sie auch schon von einem Hr. Payne nachgezüchtet wurden. Dann wurden wieder ab 1993 einzelne Paare in Deutschland gehalten, aber es kamen immer nur sehr wenige in Züchterhände von dieser schönen Kernbeißer Art. Leider gab es in den letzten Jahren sogenannte Vogelliebhaber, die für einen weit überzogenen Preis versuchten diese Art nach Europa zu bringen. Meine Meinung ist, man sollte nicht um jeden Preis diese Art erwerben, dann sollte man sie lieber in Ihrer Heimat belassen. Dazu kommt noch das sich einzelne Vogelliebhaber seltene Arten zulegen, aber im Grunde genommen nicht das nötige Grundwissen über die Art haben. Denn eines sollte man sich vorher überlegen bevor man sich eine neue Art zulegt, habe ich das nötige Grundwissen um diese Art über mehrere Jahre zu halten und zu züchten.
Die Haltung des Abendkernbeißers
Mit dem Abendkernbeißer beschäftige ich mich schon dem Herbst 1993. Im Februar 1994 habe ich von einem befreundetem Züchter aus Frankreich 1 Paar bekommen. Zum ersten mal gesehen ( lebend) hatte ich diesen schönen Kernbeißer im Herbst 1993 auf der ICC Schau in Büttelborn. Seitdem habe ich alles versucht alles über diese Vogelart zu bekommen. Da mußte ich aber feststellen, dass es über den Abendkern-beißer nur sehr wenig Literatur gab. Dieses stellte auch der Herausgeber der G.W. 1969 fest. Er erwähnte, dass Neunzig nur seinen südlichen Verwandten ( Hesperiphona abeillei, Lesson 1839 ) erwähnt und Delacour stellte auch seine Seltenheit als Pflegling im Englischen Sprachgebiet fest. Aber ich habe dann erfahren, dass diese Art sehr identisch ist mit unserem Kirschkernbeißer in der Haltung und Fütterung. Ich bin dann im laufe der Jahre zu der Meinung gekommen, dass diese Art sehr nah mit dem Kirschkernbeißer verwandt ist. Ebenso bin ich der Meinung, wo damals noch Asien und Nordamerika durch eine Landbrücke verbunden waren, haben sich verschiedene Individuen getrennt und sich dann später wo diese Landbrücke nicht mehr vorhanden war zu der heutigen Form gebildet haben. Nun aber zur eigentlichen Haltung in der Voliere. Als Wildfang ist der Abendkernbeißer sehr scheu, man kann ihn da vergleichen mit dem Kirschkernbeißer. Also käme dieser Vogel auf keinen Fall in Frage für eine längere Käfighaltung. Eine Voliere von den Mindestmaßen 1 x 2 x 2,5 m sollte es schon sein. Bei mir wurden die Kernbeißer 1994 in einer Voliere von 1,5 x 2,75 x 2,5 m untergebracht. Diese Voliere war ausgestattet mit Kiefernzweigen auf einer Fläche von 1,5 m breite und 2,5 m höhe an einer Seitenwand. Obwohl diese Kiefernzweige gute Deckung boten, verhielten sich die Abendkernbeisser, sobald ich in ihre nähe kam, noch das ganze Jahr recht scheu. Sie flogen aber nicht blindlings umher, wie es beim Kirschkernbeisser oft vorkommt, sondern suchten immer gezielt nach Deckung. Als Bodenbelag habe ich eine Mischung Laubschicht ver-wendet, diese Laubschicht entnehme ich von einem Mischwald, der aus Buchen und Eichen oder ähnlichen Bäumen besteht und zwar die komplette oberste Schicht bis zum festen Boden. Diese wird in der Voliere bis zu einer Höhe von 5cm eingebracht. Mit dieser Einstreu erziele ich mehrere Vorteile. Erstens beinhaltet diese Einstreu eine gewisse Hemmschwelle zur Entwicklung von Parasiten, wie Kokzidien oder Würmer. Zweitens ist in dieser Einstreu gerade im Herbst ein gewisser Anteil an Nahrung, die auch der Kernbeisser in der freien Natur aufnimmt. Drittens ist der Vogel auch damit beschäftigt diese Nahrung aus der Einstreu zu suchen , da die Beschäftigung des Vogels nicht zu unterschätzen ist. Viertens ist im Frühjahr auch ein gewisser Anteil zum Nestbau und wenn es nur ein kleiner Zweig ist, mit dem der Kernbeisser sein Balzverhalten zeigt. Fünftnes ist mir aufgefallen, dass in der Einstreu morsche Äste bis zu Daumenstärke sich befinden und diese bis zum harten Kern bearbeitet werden. Wozu er dies macht weiß ich nicht. Dieses ist mir bisher von verschiedenen Arten von kernbeissern aufge-fallen. Man kann aber auch anstatt einer Laubstreu eine Nadelstreu von Tanne oder Fichte verwenden, die den gleichen Zweck erfüllt. Als Sitz-stangen verwende ich nur naturbelassene Weiden-, oder Haselnuß-zweige. Das hat den Vorteil das der Vogel immer eine unterschiedliche Standfläche hat. Zusätzlich zu diesen Sitzstangen habe ich in den Volieren noch Einzelsitze angebracht, die sehen so ähnlich aus, wie die der Kanarien, also unter der Sitzstange befinden sich zwei im rechten Winkel angebrachte Brettstücke auf den der Kot der Vögel fällt. So kann ich von den den Volierenbewohnern eine Kotprobe bekommen ohne lange in der Streu danach zu suchen. Denn gerade bei Vögeln die neu in meinen Besitz kommen ( sonst alle 8-10 Wochen ) mache ich grund-sätzlich eine Kotprobe, diese wird am späten Nachmittag aus der Voliere entnommen und vom Tierarzt untersucht. Erst dann wenn der Tierarzt dort was feststellt, verabreiche ich den Vögeln das passende Medikament. Als Grundfutter kann man dem Abendkernbeisser das
gleiche Futter geben, wie dem Kirschkernbeisser. Dieses Grundfutter kann man bei der Fa. Blattner erwerben. Diese Mischung wurde von mir selbst zusammen gestellt. Diese Mischung sollte aber nicht trocken gereicht werden, sondern das ganze Jahr hindurch immer gequollenoder nur ganz eben angekeimt, so dass der Keim nicht mehr wie 2mm erreicht. Dieses Quellfutter wie ich es nenne, hat den Vorteil das der Vogel die Nährwerte im Korn besser aufnehmen kann. Den auch in der Natur ist das Futter nie so trocken wie man es kauft.Es ist entweder halbreif, reif aber immer noch feucht oder gequollen auch im Winter wenn es zum Beispiel 20 Grad Minus sind, hat er mit diesem Futter keine Schwierigkeiten.
Ernährung in der Ruhephase
Wer den Kanarienfreund zur Verfügung hat oder ihn sich besorgen kann, der findet hier eine Halte- und Zuchtbericht über den Kirschkern-beisser den cih geschrieben habe. Heft 23-1995 Teil 1 und Heft 24-1995 Teil 2. Hier finden sie eine große Auswahl an Samen, Früchten, Knospen und tierischer Nahrung die der Abendkernbeisser aufnimmt.
Die wichtigsten möchte ich hier aber nochmal aufzählen.
Verschiedene Baumsamen in halbreifer oder reifer Form.
Ahorn versch. Arten
Buche acus spe.
Eberesche Sorbus aucuparia
Feuerdorn versch. Arten
Fichte versch.Arten
Hainbuche Carpinus belulas
Tanne versch. Arten
Traubenkirsche vrsch. Arten
Wildkirsche versch.Arten
Weißdorn Crataegas spec.
Kiefer versch. Arten
Lärche versch. Arten
Mehlbeere Sorbus aria
Berberitze Berberius spc.
Failbaum Frangula alnus
Heckenrose Rosa cunina
Bei den verschiedenen Nadelholzsamen teilt man den Zapfen der Länge nach in vier teile, oder man läßt die Zapfen durch einen Gartenschredder laufen. Denn nur so kommt der Kerbeißer leichter an den Samen, in der freien Natur bekommt er diesen erst wenn der Samen von alleine ausfällt. Ebenso nimmt er von eben genannten Bäumen und Sträuchern auch die Knospen und frischen Triebe. Gerade im Winter und im Frühjahr besteht die Nahrung zu einem großen teil aus Knospen. Wer in der Nähe von einer Baumschule oder einem Obstgärtner wohnt der sollte sich dort die zurückgeschnittenen Zweige besorgen und diese dann in der Voliere anbringen. Ebenso nimmt auch der Abendkernbeisser gerne tierische Nahrung zu sich, gerade zur Jungenaufzucht benötigt er diese. Er sollte abe rschon frühzeitig daran gewöhnt werden, derade an das käufliche tierische Futter. Das sind Mehlwürmer in allen Stadien, Pinkis ebenfalls in allen Stadien oder ein reines Insektenfutter der Firmen Claus oder Aleckwa. Da der Kernbeisser hier eine lange Gewöhnungsphase hat. Bei mir bekommen alle Kernbeisser das ganze Jahr hindurch einen knappen halben Teelöffel von diesem Insektenfutter pro Paar in den Futternapf, ebenso einen Mehlkäfer oder deren Larve und einen Pinki. Das hat den Vorteil, da allle Kernbeisser bei mir während der Ruhephase zusammen fliegen, dass gerade Vögel die diese Nahrung nicht kennen, von den anderen lernen können, damit habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Sollte es aber doch einmal vorkommen und der Abendkern-beisser geht nicht an das käufliche Insektenfutter oder den Mehlkäfern und Pinkies, dann muß man halt mit dem Käscher durch die Wiesen und sich das Wiesenplankton besorgen. In der freien Natur nimmt er folgende Nahrung auf. Verschiedene Baum-, Buschsämereien, Knospen,, Körner, Früchte und Nüsse besonders Pinyons, aber auch Ahornsaft, Box-Holunder, Maplebaumsamen, Chokokirsche und Dog-wood von dem ich lleider nur den englischen Namen habe, dann nimmt er auch in freier natur Insekten auf, besonders Blattläuse oder kleine Käfer oder ihre Larven.
Balz und Paarbildung
Über die Balz und Paarbildung in freier Natur gibt es in der Literatur , die mir zur Verfügung steht nichts nach zu lesen. Aber da ich der Meinung bin das der Abendkernbeisser sehr nah mit dem Kierschkernbeisser verwandt ist, könnte man da fast von aus gehen, dass sie sich in etwa wie beim Kirschkernbeisser abspielt. Aber auch in der Volierenhaltung ist bisher noch nichts über das Balzverhalten berichtet worden. Somit möchte ich hier einmal das Balzverhalten schildern . Im Februar 1996 bekam ich noch einmal von einem Züchter uas Frankreich 1.1 Abend-kernbeisser. Somit hatte also jetzt 2 Paare zur Verfügung, dieses ist nach meiner Erfahrung auch sehr wichtig, da ich die Erfahrung gemacht habe, wenn sich Paare selber finden können, bringen sie eine größere Nachzuchtanzahl hervor. Da gerade Kernbeisser eine Harmonie während der Brut- und Aufzuchtphase pflegen-Sie führen allerdings keine Einehe, sondern verpaaren sich jedes Jahr neu. auch mit einem anderen Partner, auch wenn sie schon mit einem Partner über mehrere jahre zusammen waren. So setzte ich also dieses 2 Paar ab der zweiten Februarhälfte zu dem ersten Paar in die Voliere. Diese Voliere hatte ich dann um ein weiteres Abteil erweitert. Auch waren Sie seperat von meinen anderen Kernbeissern untergebracht.. Dieses mache ich zu dieser Jahreszeit sonst nicht, dass hatte ich nur getan, weil da ja zwei neue dazu kamen und diese sollten sich erst an ihre eigene Art gewöhnen. Das erste 1.0 hatte ich schon Ende Januar beobachtet wie es das erste 0.1 ansang. Ab Februar beobachtet ich es auch, wie es das erste 0.2 schon mit versch. Nahrungsmitteln umwarb, aber das 0.1 ging noch nicht auf das werben ein. Diese Nahrungsmittel können sowohl aus tierischer, als auch aus pflanzlicher Nahrung bestehen. Als dann in der in der 2. Hälfte des Februars das zweite Paar dazu kam, gab es erst einmal eine Woche lang eine gewisse Unruhe unter diesen 4 Abendkernbeissern. Dieses zeigte sich aber nicht so,dass das erste Paar das neue Paar ständig vertreib, sondern sie wahrten nur einen Gewissen abstand zu einander. Der Vorteil war auch das diebeiden Volieren nur mit einer Tür verbunden waren, so konnte sich jedes Paar in einer Voliere zurückziehen. Futter und Wasser wurde auch in beiden Volieren gereicht, so gab es auch hierbei keine größeren Schwierigkeiten. Das neue Paar lebte sich dann auch sehr gut ein und war auch sonst in einem sehr guten Zustand. Von Vorteil war auch, dass sich das erste Paar schon sehr gut eingelebt hatte und nicht mehr so scheu war. Das Übertrug sich auf das neue Paar. Ende Februar nahm auch das erste 1.0 sein Werben wieder auf, dieses mal versuchte er glleich beide 0.1 zu umwerben. Das 1.0 sträubt dabei das Kopfgefieder und läßt leisen Gesang hören, läßt leicht die geöffneten Flügel hängen der Schwanz wird dabei wie ein Fächer getragen. In dieser Haltung dreht und wendet er sich dann um das ausgewählte 0.1. Diese Balz kann sowohl auf der Sitzstange, auf dem Boden als auch auf dem Futterbrett stattfinden. Auch versuchte er beide 0.1 zu füttern, akzeptierte das auserwählte 0.1 das angebotene Futter nicht, wurde das 1.0 durch heftiges Schnabelklappen vertrieben. Ebenso wenn er versuchte Kokosfasern oder kleine Zweige zu übergeben. Auch hatte ich in den Volieren an verschiedenen Stellen kleine Sträuße von Birkenreisig angebracht. Denn gerade im Januar, Februar und März benötigt der Kernbeisser kleine Zweige oder grobes Nistmaterial zur Halmbalz oder zum herum tragen. Wer auf der letzten DKB Schau in Mannheim war und sich mal die Zeit genommen hat, die 7 verschiedenen Kernbeisser Arten mal eine längere Zeit zu beobachten, der wird gesehen haben das ich dort an einer Sitzstange Kokosfasern befestigt hatte und wer dann noch Glück hatte, konnte beobachten wie einzelen Kernbeisser dort die Kokosfaser aus der Halterung gezogen hatten und damit einige Zeit umherflogen, oder wie ich es gesehen habe das sogar vom Wacholderkernbeisser 1.0 an das 0.1 übergeben wurde. Etwa gegen Ende März Anfang April, das hängt vom Wetter ab stellte ich fest das das erste 1.0 sich für das erste 0.1 entschieden hatte, da die´s das Futetr angenommen hatte. Das zweite 1.0 hielt sich noch sehr zurück, wurde jedoch vom ersten 1.0 aus der Voliere vertrieben. Auch das erste 0.1 vertreib hinund wieder das zweite 0.1 aus der Voliere. So Anfang April konnte ich dann des öfteren das Balzverhalten des ersten 1.0 beobachten. Er sträubte dabei das Gefieder noch weiter, als er es schon Anfang Februar getan hatte. Die dem 0.1 zugewandte Flügelseite berührt dabei die Sitzstange oder auch den Boden. In dieser Haltung bewegt sich das 1.0 in einer pendelartigen Drehbewegung auf das 0.1 zu. Nach dieser Beobachtung bin ich davon ausgegangen, dass sich zumindesten das erste Paar gefunden hatte und ich habe dann Mitte April die beiden Volieren getrennt.So das jetzt jedes Paar eine Voliere für sich hatte, sie konnten aich also jetzt nicht mehr sehen, nur noch hören. Diese Balz wie ich sie eben beschrieben habe, konnte ich dann noch des öfteren beobachten. Auch das gegenseitige Füttern vermehrt, aber mit tierischer Nahrung, sowohl vom 1.0 als auch vom 0.1. Auch das Überreichen von Nistmaterial konnte ich vermehrt beobachten. Beim gegenseitigen Füttern ist zu beobachte, dass meistens, nicht immer das 0.1 eine geduckte Haltung annimmt, dabei macht es leichte pendelartige, vibrierende Bewegung. Ist diese dann Paarungsbereit wird sie sich in eine geduckte, mit etwas ausgebreiteten Flügeln, Haltung annehmen. Daraufhin befliegt das 1.0 das 0.1. Zu diesem Zeitpunkt war das Nest halb fertig.
Nistplatzwahl, Nestbau und Nestbau-Dauer
Zur Nistplatz Auswahl habe ich bisher nur wenige Beobachtungen gemacht. Aber ein paar mal konnte ich beobachten, wie das 1.0 mit einem kleinen Zweig eine bestimmte Stelle in der Voliere anflog. Auch einmal wie das 1.0 sich für gut 20 Min. an dieser Stelle aufhielt und einen leisen Gesang hören ließ. Ich hatte in dieser Voliere verschiedene Nistmöglichkeiten geschaffen, sowohl in dem oberen Bereich, als auch im unteren Bereich. Als Nestunterlagen hatte ich gereicht , die sogenannten Sabelschen - Nistklötze, als auch große Halbschalen von einem Durchmesser von 12 cm oder selbstgebaute Halbschalen aus Ginsterzweigen, aber auch meine selbst gebauten überdimensionalen Kaisernester, die eine Grundfläche haben von 22 x 22 cm und eine Höhe von 30 cm, an den Seiten befindet sich eine Aufkanntung von 8 cm. Von oben sind sie geschlossen. In diesem Kasten befestige ich einen Kranz aus Ginsterzweigen, damit die Kernbeisser das Nistmaterial besser befestigen können. Als Síchtschutz verkleide ich die Seite von welcher man von der Volierentür das Nest einsehen kann mit Kiefernzweigen. Mit diesen sogenannnten großen Kaisernestern habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Von diesen Verschiedenen Nistmöglichkeiten befinden sich in der Voliere insgesamt 8 Stück, sowohl frei in der Voliere angebracht oder in der mit Kiefernzweigen verkleideten Wandfläche. Die Abendkernbeisser hatten sich nun für einen der Kaisernester entschieden. Dieses befand sich ca. 10 cm unter dem Volierendach. Einmal konnte ich dann am späten Nachmittag beobachten, wie sich beide für gut 10 Min. in diesem Kasten aufhielten. Das eigentliche Nest unterscheidet sich vom Nest des Kirschkernbeissers nur dadurch, das der Abendkernbeisser, beim gleichen Angebot des Nistmaterials, wie beim Kirschkernbeissser in der Voliere, mehr mit Kokosfasern das Nest auspolstert, gegenüber dem Kirchkernbeisser mehr den Sisalfasern zusagt. Dieses Nets bestand aus kleinen Birkenzweigen, noch fast grünen Hirtentäschelstengeln und aus gröberen Grashalmen im Unterbau. Der zweite Teil und der Außenteil bestand aus feinen Grashalmen.Der Innenausbau bestand aus aus einem großen teil von Kokosfasern und weichen Grashalmen. Die gesamte Nestbauweise hatte eine sehr stabile Bauweise. Dieses Nest wurde dann auch in eriner Nestbauphase von 5 Tagen fertiggestellt. Aber sie kann sich auf 10 -12 Tage hinziehen, wie ich im folgendem Jahr festgestellt habe. Das wird sehr wahrscheinlich mit dem Wetter zusammenhängen. Es kann auch vorkommen das mit dem Nestbau aufgehört wird und an einer anderen Stelle neu angefangen wird. Vom eigentlichen Nestbau konnte ich bisher nur sehr wenige Beobachtungen machen, da ich beobachtet habe, dass die Abendkernbeisser in dieser Phase auf die geringste Störung reagierten und sofort mit ihrer Aktivität aufhörten.Sie zeigten also ein sehr störanfälliges Verhalten. Dieses unterscheidet sie nach meiner Merinung sehr stark vom Kirschkernbeisser, der da ein etwas zutraulicheres Verhalten zeigt.
Nistmaterial und Nestmaße
Schon Ende Januar, Anfang Februar sollte schon etwas groberes Nistmaterial gereicht werden, bestehend aus kleinen Zweigen von Birke oder abgestorbenen Fichtenreisig, wo sich keine Nadeln mehr daran befinden. Dieses sollte sowohl auf dem Boden, als auch in der oberen Hälfte der Voliere gegeben werden. Zum Beispiekl Kokosfasern an der Sitzstange befestigen. Ab Anfang oder Mitte April, wenn sich die einzelnen Paare seperat in den Volieren befinden, gebe ich reichlich und verschiedenes Nistmaterial. Dieses wird dann auf dem Volierenboden ausgebreitet, aber so, dass es sich nicht einer Sitzstange befindet. Dieses Nistmaterial besteht im einzelnen aus kleinen Zweigen von Birke und Fichtenreisig, Hirtentäschelstengeln und abgestorbenem Gras vom Vorjahr, später im Mai wenn die Bauern das erste Gras gemäht haben, kann man auch dieses geben, es sollte aber 2 - 3 Tage liegen. Dieses grobe Material sollte eine Länge von 10 bis 20 cm haben. Hinzu kommt dann noch Sisalfaser, Kokosfaser und Scharpie, aber auch etwas Moos und wenn man sie bekommen kann auch Pferdehaare oder langes Hundehaar. Die Nestmaße haben die gleichen Ausmaße, wie die des Kirschkernbeissers, da beide in etwa die gleiche Größe haben. Die Schwankungen der Nestmaße hängen davon ab, wo das Nest gebaut wurde.
Innendurchmesser 7 - 8 cm
Nestmulde 3 - 6 cm
Außendurchmesser 9 - 12 cm ohne Unterbau
Nestwandung 1 - 2 cm
Gesamthöhe 7 - 14 cm
Abendkernbeisser Seite 2