Fichtenkreuzschnabel

 

Allgemeines
Mit diesem Beitrag möchte ich Anregungen und Tipps zur Haltung und Zucht des Fichtenkreuzschnabels geben. Vielleicht ist der eine oder andere Anfänger oder sogar Profi in der Kreuzschnabelzucht, für diesen oder jenen Tipp dankbar. Ich jedenfalls nehme immer wieder gerne Anregungen auf, um meine Vogelzucht noch erfolgreicher zu gestalten.
Weiterhin wird die Beschreibung und das Vorkommen dieses Kreuzschnabels in Kürze angerissen. Schon viele Jahre pflege ich diese Vogelart und immer noch habe ich sehr viel Spaß an diesem relativ großen Finkenvogel.

Beschreibung
Die Gefiederfärbung des Männchens zeigt ein ziegelrotes Kleingefieder. Der Rücken ist dunkel und der Bürzel hellrot. Die Gefiederpartien am Bauch und die Unterschwanz­decken sind grau bis braun gefärbt. Die Steuerfedern und die Schwingen haben eine dunkelbraune Färbung, wobei die Schwingen hell gesäumt sind und bei einigen Ex­emplaren matt rot schimmern. Der Schnabel, die Füße und die Iris sind braun.
In der Gefangenschaft verlieren die Männchen ihre rote Gefiederfärbung und zeigen stattdessen ein überwiegend leuchtendes olivegelbes Gefieder. In ausreichend großen Volieren und bei großzügiger Gabe von Grünfutter legen die Männchen ein orange wir­kendes Kleingefieder an. Mit einem Rotfutter, wie es die Kanarienzüchter gebrauchen, kann die rote Gefiederfärbung erzielt werden. Ich selber habe es bei meinen Fichten­kreuzschnäbeln erst einmal ausprobiert und es hat gut geklappt. Da ich meine Vögel mit dem rotfärbenden Mittel nicht unnötig belasten möchte, habe ich es bei diesem einen Versuch belassen und erfreue mich auch so an dem olivegelben Gefieder.
Die Weibchen sind Unterseits grau bis grüngelb. Der Rücken ist dunkel graubraun ge­streift. Der Bürzel hingegen ist hellgelb.
Das Jugendgefieder der Fichtenkreuzschnäbel zeigt eine graugrüne Gefiederfärbung mit starker, dunkelbrauner Längsstrichelung am ganzen Körper.
Der Gesang ist ein oftmals unermüdlich vorgetragenes, hastiges Zwitschern. Anson­sten geben die Fichtenkreuzschnäbel metallisch klingende Kontaktrufe von sich.
Die Schnäbel der Jungtiere beginnen ab ca. der fünften bis sechsten Lebenswoche sich zu krümmen. Dabei können sich der Ober- bzw. der Unterschnabel nach rechts oder nach links biegen.

Vorkommen Fichtenkreuzschnäbel kommen lückenhaft in verschiedenen Unterarten in fast ganz Europa vor. Weiterhin ist er in Teilen Nordafrikas, Asiens, Nord- und Mittelamerikas beheimatet. Sein Vorkommen ist starken Häufigkeitsschwankungen unterworfen. Die­ses hängt mit dem Nahrungsvorkommen zusammen. Sie sind nicht sesshaft, sondern ziehen ständig umher, um Nahrung zu finden. Wo das Nahrungsangebot günstig ist, verbleiben sie. Da sich der Fichtenkreuzschnabel, wie alle Kreuzschnabelarten, auf Koniferensamen als Nahrung spezialisiert hat, kommt er auch ausschließlich in Gebieten vor, die star­ken Nadelbaumbestand aufweisen. Wie der Name schon sagt, liebt der Fichtenkreuz­schnabel die Samenkörner aus den Fichtenzapfen. Er nimmt auch von anderen Koni­ferensamen, aber er bevorzugt die Fichtensamen. Er bewohnt hauptsächlich Nadelwälder, kommt aber hin und wieder auch in Gärten und Parks mit vielen Zapfentragenden Nadelbäumen vor. In Jahren mit schlechter Zapfenbildung, kommt es zu Massenwanderun­gen bei den Fichtenkreuzschnäbeln. In die­sen Jahren kommt er in einigen Gebieten invasi­onsartig vor. Da er seine Jungen vor­wiegend mit Fichtensa­men ernährt und diese im Winter reif sind, liegt seine Brutzeit auch in dieser kalten Jahreszeit. Meist beginnt er mit sei­nem Brutgeschäft im Spätwinter. Unterbringung Die Haltung und auch die Zucht des Fichtenkreuzschnabels gelingt in großen Flugkä­figen und in Volieren jeder Größe. Voraussetzung ist eine, dem Lebensraum des Fich­tenkreuzschnabels angepasste, Ausstattung des Geheges mit Nadelholzzweigen. Durch die regelmäßige Gabe von frischen Zweigen, wird der Käfig oder die Voliere vor dem Zernagen verschont. Ein wichtiger Aspekt zur erfolgreichen Zucht ist eine angemes­sene Besetzung der Unterkunft. Zum einen darf die Voliere nicht überbesetzt sein, zum anderen dürfen nur untereinander verträgliche Vogelarten zusammengehalten werden. Wird einer dieser Punkte nicht beachtet, ist eine erfolgreiche, dauerhafte Zucht des Fichtenkreuzschnabels nicht möglich. Dies gilt im übrigen für alle Vogelarten. Ich züchte Fichtenkreuzschnäbel in verschiedenen Volieren. Zum einen in Innenvo­lieren (Maße LT 2,20 m; T 1,00 m; B 1,25 m), zum anderen in Außenvolieren (Maße H 2,50 m; T 3,00 m; B 2,00 m), die einen wind- und regengeschützten Unterstand bein­halten. Als weitere Möglichkeit steht eine etwa 50 qm Gemeinschaftsvoliere zur Ver­fügung. An diese Voliere schließt ein frostfreier Innenraum, welcher einen Teil der Futterküche darstellt. Außer in den Innenvolieren hatte ich die Fichtenkreuzschnäbel stets mit anderen Vö­geln vergesellschaftet. Ich hielt sie bereits mit vielen einheimischen Cardueliden zu­sammen, wie z. B. mit Stieglitzen, Dompfaffen, Kirschkernbeißer, Bergfinken oder Bir­kenzeisigen. Aber auch mit Insektenfressern hielt ich sie schon zusammen. Ernsthaf­te Auseinandersetzungen konnte ich eigentlich mit keiner Vogelart feststellen. Schon im Herbst werden die Volieren auf die Zuchtsaison vorbereitet. Der Boden wird bearbeitet und teilweise Bäume und Büsche ausgewechselt. Am Ende des Winters werden dann frische Kiefernzweige eingebracht. Auch Nistgelegenheiten in Form vom selbsthergestellten Nistklötzen, Holzkaisernestern, Waldvogelnestern (Bambus­körbchen) und große Drahtkörbchen werden angebracht. In erster Linie werden die Drahtkörbchen und die Holzkaisernester angenommen. Alle Nistgelegenheiten wer­den gut mit Kiefernzweigen verkleidet. Einige Paare bevorzugen die Herstellung freistehender Nester. Da die Seiten der Volieren dicht mit Kiefernzweigen verkleidet werden, fühlen sich die Vögel sicher. Als Bodenbelag dient Walderde und Mutterboden. Der Boden der Volieren ist stets dicht bewachsen. Disteln, Brennnesseln, Vogelmiere, Gräser und Löwenzahn bilden hier den Hauptanteil. An Bäumen bevorzuge ich Fichten, verschiedene Lebensbaumarten, Kiefern und Holunder. Als Bade- und Trinkwasserbecken dient ein selbsthergestelltes Betonbecken, dass einen Zu- und Ablauf besitzt. So ist es kein Problem in kurzer Zeit das Wasser zu wechseln. Einige Findlinge, Baumstümpfe, je ein Kaninchenmisthaufen, ein Drahtbehälter für das Nistmaterial und ein Futtertisch vervollständigen die Einrichtung. Das eben Gesagte gilt für die Außenvolieren. Die Innenvolieren dagegen, werden wesentlich spartanischer eingerichtet.

 

Zucht Wie eingangs erwähnt, fällt die Hauptreifezeit der Zapfen in den Winter und darum beginnen auch die Kreuzschnäbel im Winter mit der Brut. In meinen Volieren steuere ich den Beginn der Brutzeit auf Ende Februar, Anfang März. Dies erreicht man durch abwechslungsreichere Fütterung, vermehrte Gabe von verschiedenen Zapfen und durch das Einbringen von verschiedenen Nistmaterialien. Das Nistmaterial besteht bei mir aus Birken- und Fichtenzweigen, trockenen Gräsern, Schilfblättern, Tierhaaren, Kokos-, Sisal-, und Jutefasern, Scharpie sowie aus feiner Autowatte. Nach meinen Erfahrungen animiert die Autowatte meine Fichtenkreuz­schnäbel zum Nestbau. Die feinen Nistmaterialien biete ich in einem grobmaschigen Drahtbehälter an. Die groben Materialien werden auf dem Boden gereicht. Auch der eingebrachte Waldbo­den enthält eine Reihe von gerne genommenen Nistmaterialien in Form von Fasern, Zweigen und Würzeichen. Meine Fichtenkreuzschnabelpaare können sich selber finden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Zucht. Ab dem Spätherbst halte ich meine Kreuz­schnäbel im Schwarm. Harmonierende Partner werden zusammengesetzt. Überzählige Vögel werden anderen Züchtern zur Verfügung gestellt.Anfang des Jahres beginnen die Männchen immer lauter zu singen und die Weibchen betteln flügelschlagend die Männchen um Futter an. Ab Ende Februar beginnen dann beide Partner mit dem Nestbau. Hierbei konnte ich beobachten, dass das Männchen überwiegend für den Nestunterbau zuständig ist und das Weibchen für die Innenauspolsterung. Kreuzschnabelnester sind relativ dickwan­dig. Dies ist wohl auf die frühe Brutphase der Vögel zurückzuführen. Im täglichen Abstand werden nun die Eier gelegt. Die Gelege bestehen meistens aus vier, ausnahmsweise nur aus drei Eiern. Fünfergelege hatte ich bis heute noch keine. Das Weibchen sitzt ab dem zweiten Ei fest auf ihrem Gelege und verlässt dieses nur sehr selten und dann auch nur für sehr kurze Zeit, um sich zu entleeren und um zu trinken. Fressen braucht es außerhalb des Ne­stes kaum, weil das Männchen es sehr sorgsam am Nest füttert. Nach durchschnittlich 15 Tagen Brutzeit schlüpfen die Jungen. Eierschalen habe ich bisher in meinen Volieren nicht gefunden, deshalb gehe ich davon aus, dass die Altvögel die Schalen fressen. In der ersten Lebenswoche werden die Jungen ausschließ­lich vom Weibchen gefüttert, welches das Futter vom Männchen übergeben bekommt. Hier zeigt sich, wie wichtig ein gut harmonierendes Paar ist. Sollte das Männchen nicht mitfüttern, ist die ganze Brut verloren. Nach fünf Tagen beringe ich die Jungtiere mit 3,5 mm Ringen. Das Beringen nahmen mir die Vögel noch nie übel. Nestkontrollen nehme ich bei all meinen Vögeln nur vor, wenn der jeweilige Vogel freiwillig das Nest verlassen hat. Nach ca. einer Woche beginnt auch das Männchen die Jungen zu füttern. Das Weib­chen verlässt jetzt auch immer häufiger das Nest, um Futter herbeizuschaffen. Die Jun­gen wachsen sehr rasch heran und nach durchschnittlich ~ 7 Tagen verlassen sie, re­lativ sicher fliegend, das Nest. In der Zwischenzeit hat das Männchen schon wieder damit begonnen, ein neues Nest zu erstellen. Das Weibchen füttert die Jungen noch ca. 4 Tage gemeinsam mit dem Männchen. Anschließend polstert das Weibchen das neue Nest aus und beginnt mit der Eiablage des nächsten Geleges. Nun füttert das Männchen die ausgeflogenen Jungen alleine. Nach ca. 6-7 Wochen sind die Jungen selbständig. Teilweise werden die Jungvögel der ersten Brut noch gemeinsam mit den ausgeflogenen Jungvögeln der zweiten Brut ge­füttert. Nach der dritten Brut entferne ich die Nistgelegenheiten, um die Vögel nicht zu über­lasten. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ein Pärchen fünf (!) Bruten hinter­einander gemacht hat. Dieses sollte aber nicht der Regelfall sein. Ab dem Herbst lasse ich dann meine Kreuzschnäbel wieder alle zusammen in einen Flug. Die Mauser der Kreuzschnäbel verlief bisher immer ohne Probleme. Fütterung Als Grundfutter dient meinen Fichtenkreuzschnäbeln eine Mischung der Firma Blattner. Diese enthält u. a. sehr hochwertige Saaten, wie z.B. feine und mittelgroße Fichtensamen, Kiefersamen sowie andere Koniferensaaten. Weiterhin gebe ich ein gutes Waldvogelfutter, dass u. a. neben Negersaat, Perilla, Mohn, geschälten Sonnenblu­menkernen, Zichorien, Sesam auch Fichten-, Gras- und Salatsamen enthält. Auch die­se Mischung beziehe ich von der Futtermittelhandlung Blattner. In Extraschalen wer­den noch Perilla, Kanariensaat, Kürbiskerne, getrocknete Ebereschenbeeren, Hanf und eine Grit-Kalk-Taubensteinmischung angeboten. Ab dem zeitigen Frühjahr wird auch Keimfutter gegeben. Über die Herstellung wurde schon oftmals, auch von mir, berich­tet. Grünfutter sowie halbreife und reife Samenstände werden je nach Jahreszeit gereicht, d. h. es wird ,,Grünes der Saison" gegeben. In erster Linie seien hier Vogelmiere, Löwenzahn und Ampfer genannt. Süße Apfel und Salatgurken werden das ganze Jahr gereicht. Hin und wieder konnte ich meine Fichtenkreuzschnäbel beobachten, wie sie vom Wiesenplankton und von Mehlwürmern nahmen. Als Beschäftigungsmöglichkeit biete ich meinen Vögeln vorgebohrte, auf Draht ge­spießte, Zapfen an. Sehr gerne knabbern nicht nur die Fichtenkreuzschnäbel an den Zapfen, auch Stieglitze und Erlenzeisige ergattern mit ihren spitzen Schnäbeln das eine oder andere Samenkorn. Von meinem selbsthergestellten Weichfutter nahmen meine Kreuzschnäbel nie etwas auf. Zusammenfassung Die Haltung und Zucht des Fichtenkreuzschnabels ist nicht schwer. Voraussetzung ist ein gut harmonierendes Paar. Hierbei ist zu beachten, dass vor allem die Weibchen sehr wählerisch sind. Weiterhin sollte eine Biotopmäßig eingerichtete Voliere und ent­sprechend abwechslungsreiches Futter angeboten werden. Bei diesen Voraussetzun­gen wird man viel Freude an seinen Vögeln haben. Da die Fichtenkreuzschnäbel sehr anfällig auf Grabmilben sind, sollte man die Füße und Ständer zwei- bis dreimal jährlich mit Vaseline einreiben. So behalten die Vögel sehr glatte Beine. Sollte doch ein Exemplar von Grabmilben heimgesucht werden, be­handelt man die Beine mit Odylen (nicht mehr im Handel erhältlich), Balistol oder einem speziellen Mittel gegen Grabmilben. Neben den Fichtenkreuzschnäbeln sind auch die Kiefern- und die Bindenkreuzschnäbel sehr hübsche und interessante Vögel. Vorstehendes kann auch für diese Kreuzschnabelarten angewendet werden. Ich hielt und züchtete bisher nur den Fich­tenkreuzschnabel, da ich nicht bereit bin, für die anderen genannten Arten sehr hohe Stimmen pro Paar zu bezahlen. Manche Züchterpreise sind in meinen Augen absolut überhöht. Solange der Marktwert dieser Vögel so hoch bleibt, erfreue ich mich an mei­nen Fichtenkreuzschnäbeln. Aber ich hoffe, dass ich irgendwann einmal diese Kreuz­schnabelarten halten und züchten werde. Vielleicht konnte ich dem einen oder anderen Züchter eine Hilfestellung oder einen Tipp geben. Bleibt zu hoffen, dass der Fichtenkreuzschnabel aufgrund seines geringen ,,Marktwertes" für die Züchter nicht irgendwann einmal uninteressant wird. Kennzeichen16,5 cm. Größer und plumper als der Buchfink mit überkreuzten Schnabelspitzen.1,0: Gefieder ist ziegelrot bis orangerot, die Flügel sind schwarzbraun ohne Flügelbinden, der Schwanz ist schwarzbraun, tief eingekerbt.0,1: oberseits olivgrün, schwach dunkel gefleckt. Die Unterseite und der Bürzel sind gelblich.Die Jungvögel sind ähnlich wie die Weibchen gefärbt aber stark längsgestreift. Gewicht: zwischen 40 – 45 g Stimme: ruft im Flug hart „kipp-kipp“, sehr ähnlich dem Kiefernkreuzschnabel, aber höher. Gesang besteht aus vielen, verschiedenartigen, meist 2- bis 3mal wiederholten Silben aus pfeifenden und klirrenden Tönen, die mit Flugrufen vermischt sind. Verhalten: der Fichtenkreuzschnabel lebt gesellig, klettert papageienartig an Zapfentragenden Nadelzweigen. Brut: der Fichtenkreuzschnabel kann zu jeder Jahreszeit brütend angetroffen werden, am häufigsten in den letzten Wintermonaten. Es werden meist 3 – 4 Eier gelegt, die Brutzeit beträgt 12 bis 16 Tage, die Nestlingszeit der Jungen beträgt ca. 14 Tage. Es werden meist nur 1 – 2 Bruten im Jahr durchgeführt. Verbreitung: Der Fichtenkreuzschnabel ist beheimatet in Europa, Asien, Nordwest Afrika und Nordamerika.Das Brutgebiet des Fichtenkreuzschnabels ist nicht genau zu umreißen, weil er „vagabundierend“ herumstreift und sich in Gebieten mit reichem Angebot an Fichtenzapfen – seiner Hauptnahrung – zur Brut niederlässt. Auch der Zeitpunkt der Brut ist von den Nahrungsbedingungen abhängig. Ihre Schnabelform macht es Kreuzschnäbeln besonders leicht, Zapfenschuppen auseinanderzuspreizen und die Samen darunter hervorzuholen. Außer Koniferensamen verzehren sie regelmäßig Pflanzenläuse, gelegentlich auch Samen von Laubbäumen und Knospen. Der Fichtenkreuzschnabel ist leicht mit dem Kiefernkreuzschnabel zu verwechseln, der jedoch nur noch sehr selten in Mittel- und Südeuropa anzutreffen ist. Fichtenkreuzschnäbel leben vorwiegend im Gebirge in Fichten- und Tannenwäldern, manchmal, so in Schottland, auch in Kiefernwäldern. In den Alpen brüten sie in Höhen bis etwa 1800 m. Das Weibchen baut hoch in Nadelbäumen ein stabiles Nest aus Reisern, Halmen, Moos und Flechten. Während es auf Eiern sitzt, wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Beide Eltern füttern die Jungen. Im Anschluss an die Brut schließen sich Fichtenkreuzschnäbel zu unterschiedlich großen Trupps zusammen. Im Gebirge gehen sie dann auch in höhere Lagen und ernähren sich dort von Samen aus Latschenzapfen. Fichtenkreuzschnäbel halten sich das ganze Jahr über im Brutgebiet auf.

 

Thomas Wendt